Kwa kweli suala la - Das ist das Swahili Wort, das die Einleitung für diesen Newsletter darstellen soll. Dieses lange, mehrteilige Wort heißt im Deutschen Selbstverständlichkeit; ein Wort, das wir zwar nicht häufig verwenden, das aber eine Charaktereigenschaft vieler Dinge unseres Alltags ausdrückt.
Völlig selbstverständlich nehmen wir beispielsweise die unterschiedlichsten Formen von Stühlen wahr, auf denen wir uns mehrmals am Tag niederlassen; falls wir sie überhaupt noch bewusst wahrnehmen. Auch der Kuchen, den man sich manchmal gönnt oder den man sogar aus individuellen Pflichtgefühlen oder Leidenschaft immer mal wieder selber backt, ist für die wenigsten von uns noch ein Hexenwerk.
Ganz anders sieht dies allerdings aus, wenn wir ein Blick in das Leben der von uns unterstützten Kinder in Tansania werfen.
Gerade die in der Einleitung genannten Beispiele waren Aspekte, über die uns Frenk – eine unserer wichtigen Kontaktpersonen vor Ort, für alle, denen der Name noch nicht geläufig ist – in den letzten Wochen berichtet hatte.
Wir erhielten Bilder und Material von Kindern, die eine Ausbildung in der Schreinerei erfahren und im Rahmen dessen an der Fertigstellung von Stühlen arbeiten und aber auch erstmal die notwendigen Schritte, die vor einer erfolgreichen Fertigstellung erforderlich sind, erlernen. Fein säuberlich werden von den Schülern in der Einrichtung Stühle aus Holze gefertigt, indem die einzelnen Bestandteile zurechtgesägt, gehobelt, geschliffen und schließlich zu einem vollendeten Werk zusammengefügt werden.
Der Schüler Benedictor Deogratias von der St John Bosco berichtete uns sogar in einer kleinen persönlichen Videobotschaft von den Geschehnissen, die im Ausbildungszentrum stattfinden. Er selbst befindet sich bereits im zweiten Jahr der Ausbildung und hat das Bauen von Stühlen schon erfolgreich im ersten Jahr seiner Ausbildung erlernt.
Leider steht uns das Video nur in Swahili zur Verfügung; aber die Bilder verschaffen trotzdem schon einen Einblick in die Geschehnisse vor Ort und die Videobotschaft - HIER auf YouTube zu finden - an sich lässt einfach einen ein Stück weit persönlicheren Kontakt zu.
Das zweite Beispiel aus unserem Alltag ist das Zubereiten oder der Verzehr von Kuchen. Den meisten von uns wurde bereits von klein auf mitgegeben, wie ein Kuchen zu backen ist und in diesem Zusammenhang wie ein Ofen zu verwenden ist.
Dem Umstand geschuldet, dass sowohl ein Ofen, als auch ein angeschlossener Elektroherd in den Haushalten, in denen die von uns unterstützten Kinder aufwachsen, bei Weitem keine Selbstverständlichkeit ist, haben die wenigsten von den Kindern die Möglichkeit früh das Backen zu erlernen. Daher geschieht dies dann im Konvent. Hier steht ein Holzofen für sämtliche Unterfangen zur Verfügung.
Gemeinsame Backevents sind dort so etwas Besonderes, das auch die Mitglieder von uns, als sie auf ihrer Tansaniareise da waren, die Aufregung mitbekommen haben, die aufkommt, wenn es ums Kuchen backen geht. Auch sie erinnern sich also mit großer Freude daran zurück. Das Kuchenbacken wird dann also beigebracht, aber nur deshalb ist es bei Weitem keine einfache Herausforderung, da der Holzofen durch seine Brenneigenschaften schnell dazu führt, dass der Kuchen außen verbrannt ist, während er innen noch roh ist.
Ein Lächeln aufs Gesicht wurde uns auch unter anderem von einem der Profile ins Gesicht gezaubert, das mit uns geteilt wurde. Hier ging es um Alexius Rwehabura Philbert. Er gehört zu den MVC - most vulnerable children - und lebt noch bei seiner Mutter, die sich um seine Geschwister kümmert. Wir unterstützen Alexius schon seit zwei Jahren und mittlerweile ist er Student an der University of Dodoma, wo er am Bachelor Programme of Education in Science teilnimmt. Hier setzt er sich mit den Naturwissenschaften wie Biologie und Physik auseinander.
Und so wurden mit uns Bilder geteilt, wo er sich in Unterrichtsstunden zu diesen Fächern befindet und sich beispielsweise mit unterschiedlichen Arten des Stamms der Chordatiere – ein Stamm des Tierreichs – auseinandersetzte. Das Ganze ist hier in den Bildern zu sehen.
Nun noch ein kleiner Blick von den tansanischen Geschehnissen weg nach Deutschland, um auch in dieser Hinsicht zu berichten.
Hier fand am 02.05. unsere Mitgliederversammlung in einem Hybrid-Format statt, die wieder von einem schönen, inspirierenden Miteinander geprägt war. Es erfolgte eine Auseinandersetzung mit dem vergangenen Jahr im Rahmen eines Jahresrückblicks. Selbstverständlich wurden auch die Lage der Finanzen thematisiert. Nach einer Reflexion über die Aufgabenverteilung wurden von den verschiedenen Teams Updates geteilt und anschließend mit einer Reflexion über die Ziele 2023 abgeschlossen.
Ganz großartig war auch die Einladung von der Neuen Brauerei im Stürzerhof dazu, einen Beitrag bei der Eröffnung am 14.07.2023 leisten zu dürfen. Diese Aktion findet ihren Ursprung in dem Anliegen der Eigentümer, die Verbundenheit mit der Region zu zeigen und lokale Vereine und Organisationen willkommen zu heißen. Mit Nutzung ihrer Wortwahl, kamen sie dabei aufgrund unseres „starken Engagements“ auf unsere Organisation. Wir fühlen uns also geehrt, daran teilhaben zu dürfen.
Abschließend ist auf ein Thema einzugehen, das mit der Arbeit unseres Vereins zu tun hat. Seit einigen Monaten bereits klappt es zunehmend, zuverlässig Bilder und Videos von den Mitarbeiter*innen und Schüler*innen aus Tansania zu erhalten. Diese versuchen wir bereits angemessen und zuverlässig in unseren Newslettern und Social Media Beiträgen zu verwerten. Dabei merken wir aber immer wieder, wie wichtig eine Person wäre, bei der schlichtweg diese Dateien zusammenlaufen und die von ihr zentral bearbeitet werden, damit sie wirklich mit ihren Mitteilungen ihren bestmöglichen Effekt erreichen können. Da die aktuellen Mitglieder allerdings leider mit ihren Aufgaben bereits sehr ausgelastet sind, ist es sehr schwierig, diese Aufgabe von einem gegenwärtigen Mitglied des Vereins zu decken. Aus diesem Grund sind wir aktuell auf der Suche, die sich mit dem Verwalten und vor allem Be- und Verarbeiten von Videos und Fotos auskennt, die diese Aufgabe übernehmen könnte.
Falls Sie also Interesse haben, oder jemanden kennen, bei dem das der Fall sein könnte, kontaktieren Sie uns gerne über die HIER.
Ansonsten verbleibt es mir nach diesem kleinen Newsupdate nur noch, Ihnen die besten Wünsche zu senden und Ihnen eine gute Zeit zu wünschen, bis Sie das nächste Mal von uns hören.
Bis dahin: Werden Sie nicht müde, auch die scheinbar selbstverständlichen Dinge, als großartige Gegebenheiten zu schätzen.
Ihre
Hanna Hemeling
- im Namen von Solidarität mit Waisen e.V. -