Mwanamke – dieses Wort soll einleitend für diesen Newsletter sein. Bei diesem Wort handelt es sich um das Suaheli Wort für Frau. Veranlassend für die Auswahl ist der Weltfrauentag, der letzten Freitag am 08.03. vor der Tür stand.
Viele wichtige Themen und Fragestellungen im Zusammenhang mit Frauen, ihren Rechten und Möglichkeiten, wurden an diesem Tag thematisiert. Viele starke Frauen, die sich für eben diese einsetzen, können dabei genannt werden. Aber auch in einer scheinbaren Alltäglichkeit beweisen zahlreiche Frauen immer wieder unfassbare Stärke.
So natürlich auch in Tansania. Ein tolles Beispiel dafür ist Sr. Suzan, die zu unserem Team vor Ort in Nyaigando gehört. Sie besucht die von uns unterstützten Kinder vor Ort zu Hause, spricht mit ihren Lehrern und Eltern – sofern diese noch leben – oder unterstützt die Kinder abends beim Lernen, wenn ihr Umfeld ihnen dabei nicht helfen kann.
Dies führt uns wunderbar zu den News, die wir zu den letzten Wochen aus Tansania erhalten haben.
Das Schuljahr ist dort in vollem Gange und es war total erfreulich zu hören, dass mit dem Beginn des neuen Schuljahres das erste Jahr der Schneider und Schreiner Kurse wieder von einer beachtlichen Anzahl an Studierenden besucht wird.
Um ein weiteres tolles Programm, das im weiteren Verlauf zu einem klassenübergreifenden Vermitteln von Fähigkeiten beitragen soll, handelt es sich bei einem sogenannten „youth empowerment programme“, das am Vocational Training Centre in Nyaigando stattfindet. Hierbei sollen den Jugendlichen verschiedene Fähigkeiten aus dem Bereich Design, Kochen, Schreinerei und weiteren Kursen angeboten werden, um sie schlichtweg mit einem möglichst breiten Spektrum an Fähigkeiten auszustatten. An diesem Programm nehmen einige Jugendliche aus dem Ort an sich teil und aber auch Halbwaisen unserer St Maria Goreth Students aus dem dritten Jahr teil, die dann nach dem erfolgreichen Absolvieren des Programms die Kenntnisse soweit es geht an Studierende aus dem ersten und zweiten Jahr weitergeben sollen.
Daneben hat Frenk vor Ort in den letzten Wochen wieder verschiedene Schulbesuche unternommen, im Rahmen derer er Schulmaterial an die Schüler und Schülerinnen aus den Primary und Secondary Schools verteilt hat. Diese Materialien wurden aufs Neue mit einer wahnsinnig großen Dankbarkeit entgegengenommen und trugen enorm zu einer weiteren Schul- und Lernmotivation bei den Kindern bei.
Damit Sie auch mal ein konkreteres Bild von dem Schulalltag vor Ort erhalten, habe ich mich für Sie zu ein paar Eckdaten des Schuljahres und der Stundenpläne bei der St Mariagoreth Organization in Tansania erkundigt.
Das Schuljahr umfasst hierbei für die Kinder insgesamt 194 Schultage pro Jahr. An einem Tag haben die Kinder sechs unterschiedliche Schulfächer, wobei sie insgesamt 11 unterschiedliche Schulfächer belegen. Eine Schulstunde umfasst dabei 40 Minuten. Die Wissensabprüfung der einzelnen Schulfächer findet dann jeweils vor den Ferien statt, sodass die Kinder in der Prüfungsphase insgesamt 11 verschiedene Prüfungen erwarten, die jeweils 90 Minuten dauern und in einem schriftlichen Format durchgeführt werden.
Neben dem ganzen Lernen sind aber natürlich auch die Pausen ein prägender Teil des Schulalltags der Kinder vor Ort. Hier können sie sich austauschen, spielen und Spaß haben.
Als Ort dafür dient naheliegender weise auch in Tansania der Schulhof.
Aber wie sind die Schulhöfe vor Ort in Tansania eigentlich gestaltet?
Zu dieser Frage haben unser Social Media Team Anna und Caro eine ganz beeindruckende Instagramserie gemacht, die Ihnen natürlich auch hier etwas zuteil werden soll.
In der Gestaltung der Schulhöfe findet man dabei wertvolle Prinzipien des tansanischen Lebens und der Kultur wieder, die die Kinder bereits von früh an prägen sollen.
So haben wir auf einem Schulhof ein Schild mit der Aufschrift: „Love everyone“ gefunden, eine kurze, aber umso aussagekräftigere Botschaft. Eine weitere Botschaft, die wir finden durften war „Don’t cut me – I will give you fresh air“. Diese war an einem Baum hängend auf einem Schild geschrieben zu finden. Daneben waren in diesem Schulhof Modelle von verschiedenen Tieren, so beispielsweise Wildschwein, Zebra und Giraffe zu finden. Auf diesem Weg soll den Kindern bereits von früh an eine Liebe zu Natur und ein bewusster Umgang mit Pflanzen vermittelt werden.
Der weiteren Gestaltung des Schulhofs sind dann an Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alte Reifenfelgen werden zwischen zwei Stöcken aufgehangen und können so möglicherweise als innovativer Basketballkorb dienen.
Und so treffen dann an einem Ort, wesentliche Lektionen für die Kinder, kreative Gestaltung sowie Spaß und Spiel, das durch die Kinder selbst an den Ort gebracht wird, aufeinander und lassen die Leichtigkeit der Pausen zu, die ganz essenziel für die Kinder sind, nachdem diese größtenteils – wie Ihnen bekannt – mit schweren und belastenden Themen und Herausforderungen konfrontiert sind.
Durch diese Einblicke können Sie sich nun hoffentlich ein Stück besser vorstellen, wie das Schulleben vor Ort in Tansania so aussieht.
Wenn Sie noch weitere Fragen haben oder Dinge, die Sie konkret von dort erfahren möchten, lassen Sie es mich gern wissen und kontaktieren mich unter der Mailadresse: hanna.hemeling@solidarity-orphans.org; Betreff: “Fragen über Tansania”
Natürlich stehen aber auch während des Fortgangs in Tansania die Uhren in Deutschland nicht still, sodass hier die letzten Wochen auch fleißig geplant und gearbeitet wurde.
So fand Anfang Februar die Klausur des Vereins statt, bei der die Mitglieder zusammenkamen, um im Miteinander am Schaffen und am Erfolg des Vereins zu arbeiten. Wir übernahmen in der Gestaltung der Klausur die Tagesordnung der letzten Jahre, die sich einfach bereits als sehr bewährt erwiesen hat.
Es wurde über die Erfolge des Vereins des letzten Jahres berichtet, wo großartiger weise ein Spendeneinkommen festgestellt werden konnte, das das von uns erhoffte Spendenziel übertroffen hat.
Weiterführend wurde ausreichend Raum für Reflexion eingeräumt, sodass zunächst über die eigene Arbeit und Motivation für diese reflektiert werden sollte; anschließend dann aber auch eine gemeinsame Reflexion über den Verein an sich stattfand.
Im Anschluss daran sollte sich der Jahresplanung 2024 gewidmet werden. Es standen Fragen im Raum, welche Events anstehen, welche Maßnahmen dafür unternommen werden müssen und natürlich, wie das diesjährige Reiseunterfangen nach Tansania angegangen werden soll, damit es sich dabei wieder um einen Erfolg handelt.
Ein ganz wichtiger Termin, den Sie sich auf jeden Fall in den Kalender eintragen sollten ist der 23.März 2024.
An diesem Tag findet unser nächstes Benefizkonzert in der St Vitus Gemeinde in Stockdorf (Krailling) statt.
Gespendet wird für die Reise nach Tansania zu den Bildungsprojekten, auf die sich im August 2024 fünf Vereinsmitglieder begeben. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, sich mit Mitgliedern zu unterhalten und mehr über Solidarität mit Waisen e.V. zu erfahren.
Freuen Sie sich auf Kammermusik mit Gesang, (Block-)flöte, Geige, Cello und Orgel!
Eine weitere Veranstaltung, die der Planung und Gestaltung unser Arbeit im „Deutschlandteam“ dienen sollte, war das sogenannte „Deutschlandtreffen“, zu dem wir Ende Februar zusammenkamen. Hier wurde die nächste Asante – Ausgabe, natürlich das anstehende Benefizkonzert, sowie das Konzept des Hofflohmarkt – Projektes besprochen.
Die Idee bei diesem ist auf Grundlage einzigartigen Engagements von Einzelpersonen letzten Jahres entstanden. Diese kamen beim Aussortieren und Veranstaltung eines Hofflohmarktes auf die Idee, uns die dadurch generierten Einnahmen als Spenden zukommen zu lassen. Auch darüber hinausgehende zusätzliche Spenden wurden dabei gesammelt. Wir statteten die Leute dafür mit unterschiedlichen Flyern und Asante Ausgaben aus, damit genug Informationsmaterial zu unser Organisation vor Ort zur Verfügung war.
Diese Idee engagierter Einzelpersonen möchten wir dieses Jahr als organisierteres Projekt durchführen und Ihnen diese Idee als Inspiration zukommen lassen. Falls Sie also ein ähnlichen Hofflohmarkt oder Spendenprojekt durchführen möchten, wenden Sie sich gern an unser Mitglied Andreas Janka (andreas.janka@solidarity-orphans.org), über den Sie dann weitere Informationen diesbezüglich und notwendiges Werbematerial erhalten können.
Abschließend wurde ein erneuter Kontakt zu Vereinigungen wie dem Lions- oder dem Rotary Club. Veranlassend dazu ist der Umstand, dass unser Vortrag bei einer der letzten Rotary Veranstaltungen so positiv aufgenommen wurde und das natürlich eine weitere fantastische Möglichkeit wäre, durch erneute Vorträge oder Teilnahme an Veranstaltungen Spendengelder zu generieren und zur Bekanntheit des Vereins und unser Arbeit beizutragen.
Falls Sie in diesem Zusammenhang also Interesse, Kontakte oder Ideen haben, lassen Sie es uns gern unter der E Mail Adresse des Vereins wissen. Wir danken wie immer um jede Art der Kooperation.
Und damit komme ich nun so langsam mal zum Abschluss des nun doch umfangreich gewordenen Newsletters. Es ist die letzten Wochen schlichtweg viel passiert, was ja aber absolut fantastisch ist; Stillstand wäre ja fatal.
Ich hoffe, Sie hatten etwas Spaß beim Lesen und ich wünsche Ihnen eine gute Woche und Zeit, bis ich mich mit dem nächsten Newsletter wieder bei Ihnen melde, um über die Fortschritte beim Verein zu berichten.
Mit besten Grüßen Ihre
Hanna Hemeling
- im Namen von Solidarität mit Waisen e.V. -